Logoklein

Quelltypen in Schleswig-Holstein

Das damalige Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein hat vor einiger Zeit ein Projekt in Aufrag gegeben, das eine "Entwicklung einer faunistisch begründeten, regionalen Quelltypologie für Schleswig-Holstein" zum Ziel hatte. Die Hauptfragestellungen waren:
- Wie sieht die Struktur, die Abiotik und die Fauna von Quellen in Schleswig-Holstein heutzutage eigentlich aus?
- Gibt es Unterschiede in der Besiedlung der gefundenen Quelltypen?
- Kann man Leitbilder ableiten, die als Zielvorstellungen für den Naturschutz dienen können?
In diesem Projekt wurden quer über das Land verteilt 174 Quellen kartiert und ihre wasserchemischen Parameter analysiert. Insgesamt wurde die Tierwelt von 60 dieser Quellen untersucht.
Eines der Ergebnisse war, dass man tatsächlich Leitbilder der häufigsten Quelltypen in Schleswig-Holstein erarbeiten konnte (zu den allgemeinen Ausprägungen der Quelltypen siehe ). Als Eindruck sind hier einige Bilder dieser Quelltypen dargestellt.

Helokrenen (Sumpfquellen)
Der eindeutig häufigste Quelltyp in Schleswig-Holstein. Man kann im wesentlichen zwei Typen unterscheiden, nämlich solche ohne und solche mit Eisenockerausfällungen, die oftmals beträchtliche Dicken aufweisen können.

Rheokrenen (Fließ- oder Sturzquellen)
Verbreiteter Quelltyp in Schleswig-Holstein.

 

 

 

Rheohelokrenen (Fließ-Sumpf-Quellen)
Die Rheohelokrenen sind in Schleswig-Holstein verbreitet und stellen einen schwer abgrenzbaren Übergangsquelltyp zwischen Rheo- und Helokrenen dar.

Übersicht über den abfließenden Bereich einer Rheohelokrenen
(MR, 23.05.2006)

 

Detailansicht der Substrate einer Rheohelokrenen, rechts im Bild ist der sumpfige,
links der fließende Charakter der Quelle besonders ausgeprägt
(MR, 17.09.2006)

 

Limnokrenen (Teich- oder Tümpelquellen)
Limnokrenen sind natürlichweise in Schleswig-Holstein selten. Die natürlich vorkommenden Quellen dieses Typs sind meist eher klein.

Übersicht über eine Limnokrene, die stark von Vegetation umwachsen ist
(KJ, 13.05.2004)

 

Detailansicht der v. a. durch Feindetritus geprägten Substrate einer Limnokrenen
(KJ, 01.07.2004)